1519–2019 — 500 Jahre Rudolf Gwalther
 

  

Kurt Jakob Rüetschi:
VERZEICHNISSE ZU RUDOLF GWALTHER
(Walther, Gualtherus Tigurinus, Walthart) Vater (1519–1586)
und Sohn (1552–1577)

Band 1.1: Einleitung, Briefwechsel-Verzeichnis [RGB]
Mit Kurzbiographien von Gwalther Vater und Gwalther Sohn, dem Verzeichnis der Briefe von Vater und Sohn, Korrespondenz der Familienmitglieder, sowie Drittbriefe. Mit einem Verzeichnis nicht mehr erhaltener, jedoch nachweisbarer Briefe.
2019. 632 Seiten, 1. Abbildung. ISBN 978-3-87320-753-0
Bibliotheca bibliographica Aureliana 253

Band 1.2: Register RGB: Korrespondenten-Register mit Kurzbiographien und Nachweisen, weitere Angaben sowie Absende- und Empfangsorte und eine Standort-Ubersicht.
2019. 212 Seiten, 1. Abbildung. ISBN 978-3-87320-754-7
Beide Teilbände zusammen € 168--
Bibliotheca bibliographica Aureliana 254

Addenda et corrigenda (Stand: September 2022) finden Sie hier.

In Vorbrereitung:
Band 2: Verzeichnis der handschriftlichen Überlieferung:
RGC Ecclesiastico-Civilia — in der Beziehung Kirche–Staat stehende, von Gwalther geschriebene oder ihn betreffende Dokumente: Fürträge, Fürschläge, Synodal- und Schulakten, Gutachten, Berichte usw.; nicht aber Ehe-(Chor-)gerichtsprotokolle und -akten (weil das Ehegericht einen eigenen Schreiber besaß).
RGM Manuskripte — 1. eigene Werke, 2. Ab- und Mitschriften.
RGN Nachrichten zum Leben — Biographien, Berichte (noch nicht edierte Drittbriefe nur mit 'gewichtigen' Nachrichten), Gedichte auf, für und über beide Gwalther.

Band 3: Verzeichnis der gedruckten Überlieferung
RGW Gedruckte Werke — 1. eigene Werke und Übersetzungen, große Mitwirkung; 2. kleine Beteiligungen; je mit Auflagen und Dritt-Übersetzungen.
RGL Editionen (außerhalb von RGW) und Literatur.

In Planung:
Band 4: Leben und Annäherung ans Werk Eine Lebens- und Werkbeschreibung, welche die Verzeichnisse auswertet und ergänzt. Im Anhang: Abbildungen und Erläuterungen zu den Gwalther-Bildnissen.

Bibliotheca bibliographica Aureliana

Kurt Jakob Rüetschi, ehemaliger Mitarbeiter an der Edition von Heinrich Bullingers Briefwechsel, hat in jahrzehntelanger Arbeit Gwalthers Werk (und das seines dichterisch begabten Sohnes Rudolf, 1552–1577) in Verzeichnissen erschlossen.
Band 1 verzeichnet den weitgespannten Briefwechsel, u. a. mit Beza, dem Staatsmann Ludwig von Sayn zu Wittgenstein, englischen Bischöfen, Gelehrten in Basel, Straßburg, Marburg, Tübingen und England, mit Augsburger Patriziern, französischen Gesandten, Predigern und Politikern in der Schweiz und in Polen.
In seinem Predigen legte Gwalther nach Zwinglis Vorbild ganze biblische Bücher aus (Lectio continua). Gut vorbereitet mittels lateinischer Konzepte predigte er auf der Kanzel in fast freier Rede (zürich-)deutsch. Diese Konzepte arbeitete er zu ausführlichen Homilien (seinem Hauptwerk) aus; nach seinem Tod wurden die Konzepte als "Archetypi homiliarum" ediert; beide dienten in vielen Ländern mehreren Pfarrer-Generationen zur Predigtvorbereitung. Seine deutschen Predigtbüchlein (in zürcherisch gefärbter oberdeutsch-schweizerischer Kanzleisprache) zu den Themen 'Gebet, Christi und der Christen Leben' fanden im alemannischen Sprachraum Verbreitung. Seine fünf Predigten von 1546 gegen den Papst als Antichristen enthalten nicht nur Polemik (Zitate mittelalterliche Papstkritik), sondern sind Ermahnung zu Vorsicht und mehr Frömmigkeit angesichts der Gefahren durch den Schmalkaldischen Krieg. Sie, übersetzt in sechs Sprachen, machten ihn in Europa bekannt und bei Katholiken verhasst.
Gwalther übersetzte aus dem Griechischen und Deutschen ins Lateinische, aus dem Hebräischen Psalmen ins Deutsche. Für die von ihm verantworteten 'Opera Zvinglii' (in vier Bänden, 1544/45) hat er die deutschen Werke des Reformators so genau ins Latein übertragen, dass daraus Philologen die Bedeutung heute unbekannter Ausdrücke erschließen. Der lutherischen Konkordienformel setzte er ergänzte Editionen von Hardesheims 'Consensus orthodoxus' 1578 und von Vermiglis 'Loci communes' 1580 entgegen.
Gwalthers lateinische Dichtungen werden von Literaturhistorikern hoch bewertet.

Index of dokuments of and about Rudolf Gwalther, a Zurich pastor and reformer, and his son. The first volume in two parts comprises all preserved letters and a list of not conserved but provable letters. With an introduction, short biography of Rudolf Gwalther, father and son, and Index to all letters.
Volume two will hold all handwriting: Ecclesiastico-Civilia, documents on the relationship between state and church by and on Gwalther, manuscripts, and biographical reports as well as poetry.
Volume three will comprise all printed work: own works and translation, as well as editions.
A projected forth volume will be about his life and work, an evaluation and interpretation of volumes 1-3. With illustrations of Rudolf Gwalther and an editorial commentary on the Gwalther-illustrations.

»Almost fifty years ago Kurt Jakob Rüetschi began collecting material for a bibliography of Gwalther senior, but such were the enority of the task and the paupcity of the previous scholarship that only now, conveniently coinciding with the fivehundredth anniversary of Gwalther's birth, it has been possible for him to start publishing the fruits of his immense labours [...] The range of correspondence is enormous, and it is clear that, once completed, Rüetschi's work will be a mine of information.«
John L. Flood in The Library, volume 20, Issue 4 (December 2019)

»Die Fülle der über 3.000 von Rüetschi erfassten Briefe wurden von ihm für den Band 1.1. exakt aufgelistet, dabei penibel mit Fundort und mit weiterer Literatur hierzu (falls vorhanden) verzeichnet. Absender, Entstehungszeit und Abfassungsort der Briefe werden ebenso genannt wie weitere mögliche Kopien, Nachdrucke und Regesten. Kirchenpolitische Stellungnahmen sind in ihrem archivalischen Überlieferungskontext erfasst, eine archivgestützte historische Kontextualisierung wird dadurch möglich.
Diesem eindrucksvollen Band wird ein Register (Bd. 1.2.) zur Seite gestellt, das dem Brief-Verzeichnis in nichts nachsteht. Dieses Korrespondenten- Register begeistert jeden Nutzer. Es enthält eine Kurzbiographie aller Briefpartner; die jeweiligen Briefe werden ihnen umfassend zugeordnet. Absende- und Empfangsorte, dann aber auch die Nachweise der einzelnen Standorte runden diesen Registerband ab.
Die beiden Teilbände unterstreichen auf höchstem Niveau, dass die Geschichte der Zürcher Reformation noch längst nicht auserzählt wurde. Kurt Jakob Rüetschi fügt mit seinem Briefwechsel-Verzeichnis nicht nur eine bislang weitgehend übersehene, doch bedeutende nach Europa ausstrahlende Stimme aus der Zürcher Reformationszeit hinzu, er legt zudem ein festes Fundament für weitere Forschungen zu diesem Thema.
Es bleibt sehr zu wünschen, dass die weiteren Folgebände dieses Projektes rasch erscheinen werden. Denn dieser erste Band ist grandios. Dem Bearbeiter seien noch möglichst viele produktive Jahre gewünscht: Weitere Jahrzehnte möchten wir nun nicht mehr warten.
«
Andreas Mühling im Jahrbuch für Rheinischen Kirchengeschichte 69 (2020)

»Kurt-Jakob Rüetschi's detailed register of that correspondence is a major research aid not only for church historians but for intellectual and cultural historians more broadly. This list of Gwalther's extensive correspondence is a necessary first step for writing his biography an for understanding Zurich's place in the theological and ecclesiopolitical developments of his day; so too is the bibliography of Gwalther's publications and the list of surviving manuscripts that will be published as companion volumes to the correspondence list. More generally, the index of correspondence provides access to a major primary source that sheds light on early modern education, travel, family life, and the transmission of news and information, to list only a few topics. [...]
Early modernists can be very grateful that Rüetschi has made the fruits of his lifetime of research available to us.«

Amy Nelson Burnett in Sixteenth Century Journal LII, N° 3, Fall 2021

»Questo suo ultimo lavoro offre ora un contributo prezioso e imprescindibile a chiunque studi o vorrà studiare negli anni a venire la Riforma svizzera. Egli merita il nostro massimo rispetto e profondo riconoscimento. A questi sentimenti si aggiunge l'augurio che egli possa continuare a profondere il suo sapere nei restanti volumi della sua opera monumentale, portando a compimento quello che ha così bene iniziato. In ogni caso, la comunità scientifica gli è grata per questo primo volume.«
Amy Emidio Campi in Riforma e Movimenti Religiosi 11, Giugno 2022

Mehr zu Rudolf Gwalther

Siehe auch:
Urs B. Leu und Sandra Weidmann: Der bibliophile Reformator.
Rudolf Gwalthers Privatbibliothek.
Bibliotheca bibliographica Aureliana

Manfred Vischer: Bibliographie der Zürcher Druckschriften des 15. und 16. Jahrhunderts, erarbeitet in der Zentralbibliothek Zürich. 1992. 558 Seiten. ISBN 978-3-87320-124-8
Bibliotheca bibliographica Aureliana 124

Manfred Vischer: Zürcher Einblattdrucke des 16. Jahrhunderts. 2001. 256 Seiten, 24 Abbildungen. ISBN 978-3-87320-185-9
Bibliotheca bibliographica Aureliana 185

Sowie:
Josef Benzing / Helmut Claus: Lutherbibliographie und die
Thomas Müntzer Bibliographie in der Bibliotheca Dissidentium