SAECVLA SPIRITALIA   11

Mariano TACCOLA: De rebus militaribus (De machinis, 1449). Mit dem vollständigen Faksimile der Pariser Handschrift herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Eberhard KNOBLOCH. 1984. 504 Seiten.

Mit dem Sieneser Künstler-Ingenieur Mariano di Jacopo, detto il Taccola (1381 - um 1453/8), beginnt die vorwiegend von Italien bestimmte Technikentwicklung der Renaissance. Sein großer Einfluss während des 15. Jahrhunderts, insbesondere auf die Ingenieure und Verfasser technischer Bilderhandschriften wie seinen Landsmann Francesco di Giorgio Martini, hatte schulbildende Wirkung. Nicht zu Unrecht erhielt er zu Lebzeiten den ehrenden Beinamen »Archimedes von Siena«. Die vorliegende, neue, kritische Edition von Taccolas 1449 vollendetem Hauptwerk De rebus militaribus beruht auf einer Kollationierung des Münchner Autographen und der beiden zu diesem Zweck in Frage kommenden Kopien (Paris und New York). Ein vollständiges Faksimile der künstlerisch höchststehenden und zugleich vollständigsten Kopie, der Pariser Prachthandschrift cod. Par. Lat. 7239, ist beigegeben. Die Schrift behandelt zivile und militärische Technik und weist Taccola als erfahrenen Ingenieur mit fundierten theoretischen Kenntnissen aus. Die Inhaltsanalyse versucht den technikgeschichtlichen Stellenwert des Werkes zu bestimmen. Der Anhang enthält ein Glossar, einen Index grammaticus, eine ausführliche Bibliographie, die auch die oft zu Unrecht vernachlässigten Arbeiten älterer Forscher erfassen möchte, sowie ein Personen- und Sachregister.

»Um es gleich vorweg zu nehmen, die von [Knobloch] 1984 in der Saecuka Spiritalia-Reihe des Koerner-Verlages vorgelegte Ausgabe kann nur als mustergültig bezeichnet werden und hat einen entsprechenden Standard gesetzt, an dem sich künftige wissenschaftliche Unternehmungen dieser Art zu orientieren haben. [...] In der folgenden Einleitung zur Edition und Übersetzung der Pariser Handschrift verdeutlicht Knobloch den komplizierten Zusammenhang zwischen den verschiedenen Taccola-Handschriften in München, New York, Paris, Venedig und Turin, entwickelt ein klar datiertes Stemma, listet die erfolgten und bekannten Drucke, Teildrucke und Übersetzungen unter kritischer Einschätzung der dazu erschienenen Literatur auf und erläutert dankenswerterweise sein Vorgehen bei der Kollationierung der Handschriften und bei der Übersetzung. Letztere weist den Technikhistoriker E. Knobloch als exzellenten Philologen mit feinem Gespür für technische Zusammenhänge und der Fähigkeit zu unserer Zeit gemäßen, allgemein verständlichen Formulierungen aus.«
Volker Schmidtchen in Technikgeschichte. Bd 55 (1988) Nr. 2, Seite 125f.

»Knobloch hat seine erschwingliche Edition mit größter Akribie bearbeitet; jeder Bildseite gegenüber gibt er den Text in italienischer und deutscher Sprache mit den Lesarten des Münchner, des New Yorker und des Veneziener Exemplars. Ein Glossar und ein Sachregister ergänzen diese verlässliche Arbeit, ohne die die technikhistorische Renaissanceforschung nicht mehr auskommen wird.«
Wofhard Weber in Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 73. Band, Heft 2 (1986), Seite 244.

»The translation is perfect, checks on grammar and vocabulary are made easy by a Glossary, and an Index grammaticus following the main text. An extensive Bibliography and an Index close the book, which without any doubt shall turn out to be the decisive and final edition of the remarkable old compilation of »military equipment, tactics and planning«..«
E.M. Bruins in Janus. 71. Band (1984), Seiten 305-307.

»Besonders muß auf das Glossar hingewiesen werden, das speziell für technisch-militärische Termini hilfreich sein wird.«
Alfred A. Strnad in den Innsbrucker historischen Studien 7/8 (1985), Seite 346.

Siehe auch
Marcus Vitruvius Pollio: Zehn Bücher über Architektur (De architectura libri decem)

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